Faustgroß und pausenlos in Aktion. Als Taktgeber des Lebens schlägt das Herz etwa 60 bis 80 Mal pro Minute und pumpt dabei pro Tag rund 10.000 Liter Blut durch die Blutgefäße eines Erwachsenen. Dass sich dabei eine Strecke von rund 100.000 Kilometern im menschlichen Körper summiert, sprengt die Vorstellungskraft. Das Herz ist der wichtigste Muskel im Körper und erbringt eine enorme und unerlässliche Leistung. Umso fataler ist es, wenn das Herz erkrankt.
Leiden Sie unter Herzrasen, Kurzatmigkeit oder Engegefühl in der Brust? Solche Anzeichen können Warnsignale einer Herz-Kreislauferkrankung sein, die häufig zunächst bei Belastung auftreten. Sprechen Sie uns möglichst schnell an. Aufbauend auf präziser und zuverlässiger Diagnostik bieten wir Ihnen eine individuelle Therapie sowie kompetente und einfühlsame Beratung.

Elektrokardiogramm (EKG)
Das EKG gehört zum medizinischen Alltag. Diese Basisuntersuchung ermöglicht über verschiedene Varianten, Herz- und Kreislauferkrankungen auf die Spur zu kommen oder den Therapieverlauf zu kontrollieren. Unkompliziert und schmerzfrei lässt sich über Elektroden auf der Haut die elektrische Aktivität des Herzens messen. Die dabei aufgezeichneten Zacken und Wellen zeigen, ob das Herz störungsfrei funktioniert. Abweichungen vom charakteristischen Verlauf der Kurven können auf verschiedene Herzerkrankungen hinweisen. So lassen sich beispielsweise Herzrhythmusstörungen, eine geschwächte Pumpkraft des Herzens (Herzinsuffizienz) oder auch ein Infarkt im EKG erkennen.
Dieses Standard-EKG ist innerhalb von ein paar Minuten gemacht. Sie liegen dabei entspannt auf einer Liege. Über selbsthaftende kleine Metallplättchen (Elektroden), die an Brust und Extremitäten angebracht werden, lassen sich die elektrischen Herzströme messen und aufzeichnen.
Diese Form des EKG gibt Aufschluss über die körperliche Leistungsfähigkeit unter Belastung, etwaige Durchblutungs- oder Herzrhythmusstörungen. Um ein Belastungs-EKG aufzuzeichnen, radeln Sie etwa sechs bis zehn Minuten mit zunehmender Intensität auf einem Fahrradergometer. Dabei werden Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung, Blutdruck und EKG gemessen.
Mit einem kleinen, tragbaren Langzeit-EKG-Rekorder, der über Kabel mit Klebe-Elektroden an der Brust verbunden ist, lassen sich die elektrischen Herzströme bis zu 72 Stunden aufzeichnen. So können beispielsweise die Ursachen von nur phasenweise auftretendem Schwindel, Herzrasen oder Ohnmachtsanfällen (Synkopen) sichtbar gemacht werden.
Diese Untersuchung ermöglicht eine genaue und situationsbezogene Blutdruckanalyse über 24 Stunden. Patienten empfinden die Langzeit-Blutdruckmessung oft als lästig, denn der Blutdruck wird tagsüber alle 15 und nachts alle 30 Minuten gemessen. Dabei pumpt sich eine um den Oberarm gelegte Blutdruckmanschette auf, während die Messungen in einem kleinen tragbaren Gerät aufgezeichnet werden.
Diese kleinen Aufzeichnungsgeräte geben wir Ihnen mit nach Hause, wenn Sie nur extrem selten unter Herzrhythmusstörungen oder Ohnmachtsanfällen leiden, sodass sich diese beim Praxis-Termin oder im Langzeit-EKG nicht zeigen.
Sonografie
Die Sonografie – umgangssprachlich auch „Ultraschall“ genannt – ist ein bildgebendes Verfahren, das Blicke auf die ansonsten verborgenen inneren Organe und Gefäße ermöglicht. An deren Grenzflächen reflektierte Schallwellen machen beispielsweise Herz, Bauchspeicheldrüse, Galle, Milz, Nieren, Schilddrüse, aber auch Gefäße in Hals, Armen und Beinen sichtbar. Die Untersuchung erfolgt schonend und schmerzfrei.
In unserer Facharztpraxis für Kardiologie und Diabetologie stehen Ultraschallgeräte der modernsten Generation für Ihre Untersuchung bereit. Sie liefern präzise und hochauflösende Bilder als Basis einer sicheren Diagnostik, effizienten Therapieplanung und Verlaufskontrolle.
Die Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiografie) ist unerlässlich, um Größe, Struktur, Funktion und Leistung des Herzens zu überprüfen sowie Art und Ausmaß von Herzerkrankungen wie beispielsweise Herzschwäche (Herzinsuffizienz), still abgelaufene Herzinfarkte, Entzündungen des Herzens oder Klappendefekte sicher zu erkennen. Die Untersuchung erfolgt mittels eines auf die Brust aufgesetzten Schallkopfes, der leicht in verschiedene Richtungen bewegt wird.
In unserer Praxis setzen wir zudem die Farbduplex-Sonografie (FDS) ein. Durch die farbliche Darstellung des Blutflusses lassen sich beispielsweise Verengungen und Erweiterungen der Herzklappen nachweisen.
Um Durchblutungsstörungen des Herzmuskels zu erkennen, ist eine sogenannte Stress-Echokardiografie erforderlich – also eine Ultraschalluntersuchung unter Belastung. Die Untersuchung hat eine wesentlich höhere Genauigkeit als das Belastungs-EKG und dauert etwa 30 Minuten. Dazu radeln Sie unter zunehmender Belastung auf einem Fahrradergometer. Mittels Ultraschall entstehen in den verschiedenen Belastungsphasen Bilderserien Ihres Herzens, die sich später vergleichen und analysieren lassen.
Zum Leistungsspektrum unserer Praxis gehört auch die Abdomen-Sonografie: Ultraschallwellen machen Größe, Struktur und Funktion von nahezu allen inneren Organen im Bauchraum schnell und aussagekräftig sichtbar. Die Sonografie gehört damit zur Basisdiagnostik, um Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse, Milz, Nieren, Harn- und Geschlechtsorgane zu untersuchen. Zudem bieten wir Ihnen auch die Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse an, um krankhafte Veränderungen präzise zu erfassen.
Bei Verdacht auf Arteriosklerose oder Venenthrombose können Ultraschallwellen Verengungen oder Verschlüsse im Gefäßsystem von Hals, Armen und Beinen, aber auch Aussackungen (Aneurysmen) aufspüren. Die Farbduplex-Sonographie (FDS) ermöglicht, den Blutfluss in den Gefäßen farblich darzustellen und zu messen.
Rhythmologie / Elektrophysiologie
Es ist schwierig für Sie als Patient zur erkennen, ob das verspürte Herzrasen oder Herzstolpern gefährlich ist oder nur ein harmloses, aber lästiges Gefühl darstellt. Als Herzrhythmusspezialist/ Elektrophysiologie beschäftige ich mich seit langer Zeit mit der Diagnostik und Therapie von Herzrhythmusstörungen. Ob langsamer Puls oder Herzrasen, Extraschläge oder Aussetzer oder gar Ohnmachtsanfälle: Zentrale Bedeutung für die richtige Diagnose hat die Dokumentation der Rhythmusstörung im EKG. Moderne Hilfsmittel wie z. B. Uhren mit EKG-Funktion ermöglichen eine frühzeitige Korrelation von Symptom und Herzrhythmus zum Zeitpunkt der Symptome.
Ziel unserer Diagnostischen Bemühungen ist es, abzuklären, ob eine strukturelle Herzerkrankung vorliegt, oder eben nicht. Zudem kann mit geschultem Blick sehr viel aus einem 12-Kanal-EKG herausgelesen werden und auch seltene angeborene rein elektrische Erkrankungen aufgespürt werden.
Nach richtiger Diagnosestellung werden verschiedene Therapie-Optionen erläutert. Sollten medikamentöse Therapien nicht erfolgversprechend oder nicht möglich sein, so kann mittlerweile bei den meisten Herzrhythmusstörungen eine Katheterverödung über die Leistenvene sehr risikoarm und mit zumeist guten Erfolgsraten durchgeführt werden.
Bei Herzschwäche oder langsamen Puls kann es notwendig werden Herzschritt-macher oder auch Defibrillatorsysteme zu implantieren.
„Kranke Herzen“ – z.B. bei Vorliegen einer Herzschwäche nach großem Herzinfarkt – neigen zu bösartigen Herzrhythmusstörungen. Der implantierte Defibrillator biete hier Schutz. Aber auch junge Patienten mit strukturell gesundem Herz können an bösartigen Kammerrhythmusstörungen leiden bzw. ein erhöhtes Risiko für solche haben und benötigen ggf. einen Defibrillator.
Gemeinsam treffen wir individuell für unsere Patienten und unter Berücksichtigung der aktuellen medizinischen Leitlinien die richtige Entscheidung mit der passenden Therapie.
Nachsorgeuntersuchungen nach Katheterverödung sollten zunächst engmaschig erfolgen, um den Therapieerfolg ausreichend gut beurteilen zu können. Nach erfolgreicher Therapie können sich die Kontrollintervalle aber individuell verlängern oder auch gar nicht mehr notwendig sein.
Nach einer Implantation eines Herzschrittmachers oder Defibrillators hingegen erfolgen zumeist halbjährliche oder vierteljährliche Kontrolluntersuchungen. Wir führen in unserer Praxis Kontrollen aller gängigen Systeme durch. Komplexe Geräte zur Herzschwächetherapie (sog. CRT-Schrittmacher oder Defibrillatoren) werden von uns bei Bedarf feinjustiert. Subkutane Defibrillatoren, welche vor allem bei jüngeren Patienten zum Einsatz kommen, werden von uns – sofern notwendig – auch telemedizinisch über eine zusätzliche Fernwartung nachgesorgt.
Sportkardiologie
Dieser Teilbereich der Kardiologie beschäftigt sich mit den Effekten sportlicher Aktivität auf das menschliche Herz bei Gesunden und bei Patienten mit vorbestehender Herzerkrankung.
Mit modernen Untersuchungsverfahren beurteilen wir Ihre Sporttauglichkeit und beraten Sie bezüglich ihrer Leistungsfähigkeit. Im Zentrum der Untersuchungen steht die Spiroergometrie, welche eine Kombination aus Belastungs-EKG und Messung der Atemströme über eine Gesichtsmaske ist. Hierdurch kann zum einen die Treffsicherheit für eine möglicherweise vorliegende Engstellen an den Kranzgefäßen deutlich erhöht werden.
Bei Patienten mit Belastungsluftnot kann der Arzt hier zwischen einer Herz- und Lungenerkrankung unterscheiden.
Bei unseren Patienten mit Herzschwäche ist die Spiroergometrie eine wichtige Untersuchung zur Verlaufsbeurteilung und Einschätzung der Prognose.
Ferner können wir mit dieser Untersuchung den Leistungszustand bei Sportlern einschätzen und hieraus auch Trainingsempfehlungen bezüglich der optimalen Trainingsherzfrequenz aussprechen.
Bewegung ist die beste Medizin – wir helfen Ihnen gerne Ihre persönlichen Ziele zu erreichen. Sprechen Sie uns an.
Corona Nachsorge
Die Zahl an Patienten mit durchgemachter Covid-19-Erkrankung steigt stetig. Wenngleich die Krankheitsverläufe häufig gutartig sind, so kommt es bei einigen Patienten doch zu langfristigen Einschränkungen bezüglich der Leistungsfähigkeit.
Hier empfiehlt sich eine eingehende kardiologische Diagnostik mittels Herzultraschall (Echokardiographie) und ggf. weiterführenden Untersuchungen.
Gerade bei Sportlern ist es wichtig, nach durchgemachter Infektion, eine Herzbeteiligung auszuschließen, zumal diese häufig keine Beschwerden macht.
Eine Herzmuskelentzündung tut meist nicht weh und sollte auch nach einer asymptomatischen Sars-CoV-2-Erkrankung vor dem Trainingsbeginn ausgeschlossen werden. Hierdurch können gefährliche Komplikationen wie Herzrhythmusstörungen (Arrhythmie, Tachykardie) vermieden werden. Eine ausreichende Sportpause nach durchgemachter Infektion wird ebenso empfohlen.
Gerne beantworten wir Ihre Fragen bei einem persönlichen Termin in unserer Praxis.